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Beschreibung

Versteckt hinter dem markanten Rubihorn oberhalb von Oberstdorf liegen sie idyllisch eingebettet in die hochalpine Berglandschaft: der untere und der obere Gaisalpsee. Entstanden in der letzten Eiszeit, zählen die beiden sogenannten Karseen zu den schönsten Naturzielen im südlichen Allgäu.
Der untere Gaisalpsee
Auf 1.508 Metern Höhe liegt der größere der beiden Seen in einem natürlichen Kessel. Er bedeckt eine Fläche von 3,5 Hektar und wird vom Gaisalpbach gespeist, der später in die Iller mündet. Eingebettet zwischen Felsen, Latschenkiefern und saftigem Almgrün wirkt er wie aus einem Alpenmärchen entsprungen. Besonders an heißen Sommertagen verlockt das Wasser zum Erfrischen – allerdings bleibt es selbst im Hochsommer eiskalt.
Der obere Gaisalpsee
Noch abgelegener und fast mystisch liegt der obere Gaisalpsee auf 1.769 Metern in einem abgeschiedenen Hochtal zwischen Rubihorn, Entschenkopf und Gaisalphorn. Er ist kleiner, nur 0,8 Hektar groß, und besitzt keinen oberirdischen Abfluss – ein stiller Bergsee, der durch seine unberührte Lage beeindruckt. Die Umgebung wirkt rauer und wilder.
Wanderung zu den Seen
Die beiden Gaisalpseen lassen sich auf verschiedenen Routen entdecken. Die beliebteste führt vom Ortsteil Reichenbach bei Oberstdorf durch das wilde Gaisalptobel hinauf zum unteren See – vorbei an rauschenden Wasserfällen und der urigen Gaisalpe (ca. 2,5–3 Stunden). Wer trittsicher und schwindelfrei ist, kann den Weg noch weiter hinauf zum oberen Gaisalpsee und Richtung Nebelhorn fortsetzen.
Alternativ beginnt eine anspruchsvolle Rundtour an der Bergstation Seealpe der Nebelhornbahn und führt über den Geißfuß hinunter zu den Seen – eine Tageswanderung mit rund 7 Stunden Gehzeit und herrlichen Ausblicken.
Entstehung und Geschichte
Die Gaisalpseen sind typische Karseen, entstanden durch abschmelzende Gletscher, die während der Eiszeit tiefe Mulden in den Fels schliffen. Heute stauen sich hinter den sogenannten "Karriegeln" die kristallklaren Bergseen. In der Allgäuer Sagenwelt rankt sich um den Geißalpsee sogar die Geschichte eines Drachen, der einst mit Überschwemmung drohte. Ihren Namen haben diese beiden Alpen von der Dauersiedlung und Schöllanger Alpe "Geißalpe".
Anfahrt
Die Gaisalpseen liegen in den Allgäuer Alpen nordöstlich von Oberstdorf, eingebettet zwischen Rubihorn, Nebelhorn und Entschenkopf – und damit mitten in einer der beliebtesten Wanderregionen des Allgäus. Startpunkt der Tour ist meist der Ortsteil Reichenbach bei Oberstdorf. Von dort führen ausgeschilderte Wanderwege durchs Gaisalptobel hinauf. Alternativ beginnt die lange Rundtour an der Bergstation Seealpe am Nebelhorn (mit Rückweg über Gaisalp und Reichenbach).
Die Region ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar: Mit dem Auto folgst du der B19 bis Oberstdorf, dann weiter Richtung Reichenbach, wo es ausgewiesene Wanderparkplätze gibt. Wer mit der Bahn anreist, fährt bis zum Bahnhof Oberstdorf und gelangt von dort mit dem Bus (Linie 44 Richtung Tiefenbach) bis zur Haltestelle Reichenbach Ort.