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Beschreibung
Das Mosteiro dos Jerónimos ist nicht nur eines der bedeutendsten Bauwerke Portugals, sondern auch ein faszinierender Ort für alle, die in das goldene Zeitalter der Entdeckungen eintauchen möchten. Das seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Meisterwerk der Manuelinik im Stadtteil Belém erstreckt sich über 300 Meter und beeindruckt mit seiner reich verzierten Kalksteinfassade voller maritimer Symbole. Besonders spektakulär sind das 32 Meter hohe Südportal mit der Figur Heinrichs des Seefahrers und das Westportal mit den Statuen von König Manuel I. Der zweistöckige Kreuzgang mit seinen filigranen Verzierungen und orientalischen Elementen gilt als einer der schönsten Europas.
Kirche Santa Maria und königliche Gräber
Die dreischiffige Hallenkirche Santa Maria de Belém beeindruckt mit ihrem Gewölbe ohne tragende Säulen, das selbst das Erdbeben von 1755 unbeschadet überstand. Im Inneren ruhen bedeutende Persönlichkeiten: Vasco da Gama in einem Marmorsarkophag mit maritimen Symbolen, ihm gegenüber der Dichter Luís de Camões und Fernando Pessoa. Die königlichen Gräber von Manuel I. und João III. mit ihren Gemahlinnen thronen auf kunstvollen Marmorelefanten. Besucher können auch das ehemalige Refektorium mit prächtigen Azulejos, die alte Bibliothek und Kapitelsäle erkunden. In den Seitenflügeln befinden sich das Marinemuseum und das Archäologische Museum.
Kulinarisches Erbe und politische Bedeutung
Die Mönche des Hieronymitenklosters erfanden die berühmten Pastéis de Nata, da sie Eiweiß zum Stärken ihrer Kleidung verwendeten und überschüssiges Eigelb verwerten mussten. Nach der Auflösung der Orden 1834 verkauften sie ihr Geheimrezept an die benachbarte Zuckerfabrik. Nur drei Gehminuten vom Kloster entfernt können Besucher in der Confeitaria Pastéis de Belém noch heute diese Spezialität nach dem Originalrezept genießen.
Entstehung und Geschichte
König Manuel I. legte 1502 den Grundstein für das Kloster, um Vasco da Gamas erfolgreiche Indienreise von 1498 zu ehren und der Jungfrau Maria zu danken. Finanziert durch die enormen Einnahmen aus dem Gewürzhandel, symbolisiert der Bau den Höhepunkt portugiesischer Macht. Über sieben Jahrzehnte arbeiteten fünf bedeutende Architekten an dem Meisterwerk, darunter Diogo de Boitaca und João de Castilho. Das Kloster wurde dem Orden der Hieronymiten gestiftet, deren Mönche hier bis 1834 lebten. Als eines der wenigen Gebäude überstand es das große Erdbeben von 1755 nahezu unbeschadet und ist heute die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Portugals.
Anfahrt
Mit dem Auto
In der Nähe des Klosters gibt es kostenpflichtige Parkmöglichkeiten.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit der Straßenbahnlinie 15 oder 18 bis zur Haltestelle "Mosteiro Jerónimos", die direkt vor dem Kloster liegt, erreicht man diese Sehenswürdigkeit. Alternativ mit dem Regionalzug (Linha de Cascais) bis zur Station Belém, von dort sind es etwa 10 Minuten Fußweg.