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Beschreibung

Sie wirkt wie das Rückgrat einer längst vergessenen Welt: bizarr geformte Felswände, schroffe Türme und geheimnisvolle Klüfte, die sich scheinbar willkürlich durch die Landschaft ziehen. Die Teufelsmauer im nördlichen Harzvorland ist nicht nur ein geologisches Naturdenkmal, sondern auch ein Ort voller Mythen und Legenden.
Rau, bizarr und voller Geschichten – die Teufelsmauer zählt zu den eindrucksvollsten Naturwundern im Harz. Doch anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine durchgehende Felswand, sondern um mehrere spektakuläre Sandsteinformationen, die sich über rund 20 Kilometer Luftlinie durch das nördliche Harzvorland ziehen. Diese geologische Besonderheit tritt an drei markanten Orten zutage, die heute durch den 35 Kilometer langen Teufelsmauerstieg miteinander verbunden sind.
Gegensteine bei Ballenstedt: Der östliche Auftakt
Im östlichen Abschnitt bei Ballenstedt ragen die Gegensteine aus der Hügellandschaft – zwei freistehende Felstürme, die nicht nur geologisch spannend sind, sondern auch eine tolle Aussicht über das Umland bieten.
Weddersleben & Timmenrode: Das Herzstück der Teufelsmauer
Der mittlere und wohl beeindruckendste Abschnitt erstreckt sich bei Weddersleben, wo sich die Papensteine, Mittelsteine und der Königsstein wie an einer Perlenschnur aneinanderreihen. Ganz in der Nähe, bei Timmenrode, wartet mit dem Hamburger Wappen eines der bekanntesten Fotomotive des Harzes. Gleich daneben liegt das geheimnisvolle Teufelsloch, eine sagenumwobene Höhle inmitten der Felswand.
Blankenburg: Großvater- und Großmutterfelsen als krönender Abschluss
Den westlichen Abschluss der Teufelsmauer bilden die Großvater- und Großmutterfelsen bei Blankenburg, die ebenfalls eindrucksvoll aus dem Boden schießen und zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Region zählen.
Entstehung und Geschichte
Geologisch entstand die Teufelsmauer vor rund 85 Millionen Jahren, als gewaltige Erdkräfte den Sandstein senkrecht aufrichteten. Über Jahrtausende formten Erosion, Wind und Wetter die heutigen bizarren Formen. Schon früh erkannte man die Bedeutung dieses Naturphänomens: Bereits im 19. Jahrhundert wurden erste Abschnitte unter Schutz gestellt. Seit 2006 gilt die Teufelsmauer als Nationales Geotop.
Der markante Grat inspirierte auch zahllose Legenden. Der bekanntesten zufolge wollte der Teufel einst die Welt mit einer Mauer teilen – doch ein zu früh krähender Hahn machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Wütend zerstörte der Teufel das Bauwerk noch vor Fertigstellung – übrig blieben die bizarren Felsreste, die wir heute bestaunen.
Anfahrt
Die Teufelsmauer liegt im nördlichen Harzvorland in Sachsen-Anhalt, zwischen den Orten Ballenstedt, Rieder, Weddersleben, Timmenrode und Blankenburg. Die Region ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Mit dem Auto
Mit dem Auto erreichst du die Teufelsmauer am bequemsten über die B6n (Abfahrt Quedlinburg/Thale) oder die B81 (Abfahrt Blankenburg). Vor Ort stehen dir mehrere Wanderparkplätze zur Verfügung – etwa am Hamburger Wappen bei Timmenrode, an der Teufelsmauerstraße in Weddersleben oder an den Gegensteinen bei Ballenstedt. Die Zufahrten sind gut ausgeschildert.
Kostenlose Wanderparkplätze findest du z. B. am Hamburger Wappen (Timmenrode), an der Teufelsmauerstraße in Weddersleben oder am Großvaterfelsen bei Blankenburg.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Von Quedlinburg aus fahren regelmäßig Züge und Busse nach Thale, Neinstedt oder Blankenburg. Die Haltestellen liegen in Wanderentfernung zur Teufelsmauer. Besonders gut erreichbar ist der Abschnitt bei Weddersleben – von der Bushaltestelle "Weddersleben, Mitte" sind es nur wenige Gehminuten bis zu den ersten Felsformationen.